August Schumann (1773 - 1826), Vater

August Schumann
[Abb.1]

August Schumann (1773 - 1826) im Alter von 37 Jahren
Robert Schumanns Vater
Gemälde von L. Glaeser, 1810
Robert-Schumann-Haus Zwickau

August Schumann
[Abb. 2]

August Schumann (1773- 1826)
Stahlstich in der von Karl Ernst Richter, Lehrer von Robert Schumann am Zwickauer Gymnasium, herausgegeben Biographie über den Buchhändler, Verleger und Schriftsteller August Schumann
Robert-Schumann-Haus Zwickau

August Schumann wurde am 2. März 1773 in Endschütz als Sohn eines armen Pfarrers geboren. Zwischen 1788 und 1791 absolvierte er eine kaufmännische Lehre in Ronneburg, war jedoch vielmehr musisch interessiert und wollte Schriftsteller werden. Seinem Interesse für Literatur versuchte er als studiosus humaniorum an der Universität Leipzig nachzugehen, musste das Studium aber aufgrund finanzieller Engpässe abbrechen. 1793 veröffentlichte August Schumann sein erstes Buch, das Schauspiel Die Familie Thalheim. Als August Schumann sich 1793 als Buchhandelsgehilfe in Zeitz aufhielt, verliebte er sich in Christiane Schnabel – der Vater Abraham Schnabel stellte jedoch für die Heirat die Bedingung auf, dass August Schumann eine eigene Materialwarenhandlung eröffnen solle. Nachdem August Schumann 1795 in Ronneburg eine eigene Buch- und Materialwarenhandlung gründete, heiratete er Christiane Schnabel am 25. Oktober 1795. Aus der Ehe gingen die Kinder hervor: Emilie (1796–1825), Eduard (1799–1839), Carl (1801–1849), Julius (1804–1833) und Robert (1810–1856).

1808 zog die Familie nach Zwickau, wo August Schumann die Verlagsbuchhandlung unter dem Namen „Gebrüder Schumann“ weiterführte (sein Bruder Friedrich eröffnete bereits 1807 in Zwickau eine Buchhandlung). Seine 4.000 Bände umfassende Büchersammlung wandelte August Schumann in eine private Leihbibliothek um – eine Bibliothek von der auch Robert Schumann zehrte. 1810 gab August Schumann eine erste Taschenbuchreihe von Klassikern heraus, die zu erschwinglichen Preisen zu erwerben war, schrieb Romane, wissenschaftliche Bücher und Übersetzungen. Er war außerdem Herausgeber verschiedener Sammelwerke und gründete ein Wochenblatt. Vor allem durch August Schumanns Tätigkeiten stieg Zwickau um 1820 zu einer führenden Stadt im deutschen Buchhandel auf.

August Schumann wurde als still und introvertiert, stets arbeitsam, beschrieben, der sich früh für die künstlerische Förderung Robert Schumanns einsetzte. So kaufte er zum Beispiel um 1824 einen Wiener Streicher-Flügel für Robert und bemühte sich 1825/26 um Unterricht bei Carl Maria von Weber (1786–1826), der jedoch aufgrund des frühen Tods Webers nicht zustande kam. Am 10. August 1826 starb August Schumann in Zwickau und hinterließ der Familie ein Vermögen von 60.000 Talern. Roberts ältester Bruder Eduard führte die Verlagsbuchhandlung weiter, 1824 als Mitinhaber, ab 1826 zusammen mit seinem Bruder Julius, ab 1833 als Alleininhaber.


Vgl. Ernst Burger: Robert Schumann. Eine Lebenschronik in Bildern und Dokumenten. Unter Mitarbeit von Gerd Nauhaus und mit Unterstützung des Robert-Schumann-Hauses Zwickau, Mainz u.a. 1999, S. 13.

Vgl. Barbara Meier: Robert Schumann, Hamburg 2010, S. 8–11.

Vgl. Schumann-Briefedition, Serie I, Bd. 1: Familienbriefwechsel (Briefwechsel mit den Verwandten in Zwickau und Schneeberg), hrsg. von Thomas Synofzik und Michael Heinemann, Köln 2019, S. 41–45, 974.

(Theresa Schlegel)