Schumann-Feste in Zwickau

Weit ins 19. Jahrhundert zurück reicht die Historie der Zwickauer Schumann-Feste: Das erste Musikfest zu Ehren des Komponisten wurde unter persönlicher Mitwirkung Robert und Clara Schumanns im Sommer 1847 begangen. Geplant war ein Wohltätigkeitskonzert „zum Besten der Nothleidenden im Obergebirge“, doch realisiert wurde darüber hinaus ein „wahres Volksfest“ zu Ehren Schumanns, bei dem er im Zwickauer Gewandhaus seine Sinfonie C-Dur dirigierte und Clara Schumann den Solopart in seinem Klavierkonzert spielte. Ein „Open-Air-Konzert“ am Ufer der Mulde mit verschiedenen Kapellen und Chören aus Zwickau und Umgebung rundete das Festprogramm ab.

Schon das zweite Schumann-Fest erlebte der Komponist nicht mehr; es wurde 1860 zum Gedenken an seinen 50. Geburtstag begangen. Das 20. Jahrhundert sah dann eine Vielzahl größerer Musikfeste zu Schumanns Ehren in seiner Vaterstadt, so 1901 mit Einweihung des Schumann-Denkmals auf dem Hauptmarkt, 1910 mit einer großen Gedächtnis-Ausstellung, die den Grundstock zum späteren Schumann-Museum bildete, 1935 in Verbindung mit dem (1918 wegen des Krieges „ausgefallenen“) 800-jährigen Stadtjubiläum, 1956 zum 100. Todestag mit der Eröffnung des Robert-Schumann-Hauses als Nationaler Gedenkstätte und 1960 zum 150. Geburtstag.

Seitdem fanden in kleinerem oder größerem Rahmen jährliche „Schumann-Tage“ statt, denen sich seit 1963 der Internationale Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang anreihte. Mit dem Musikfest zum 100. Todestag Clara Schumanns („Festival Clara“) wurde 1996 die Reihe der „Zwickauer Musiktage – ein Fest für Schumann“ eröffnet, die seit dem Gedenken an Robert Schumanns 150. Todestag 2006 wieder als „Schumann-Fest“ begangen werden. Bei all diesen Musikereignissen in der westsächsische Metropole stand und steht die großartige Musik Schumanns und seiner Zeitgenossen im Mittelpunkt, die von erstrangigen Interpreten und Klangkörpern aufgeführt und damit für das Publikum des 21. Jahrhunderts gewonnen wird.

(Gerd Nauhaus)